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Schmerzlust

Schmerzlust als erotische Empfindung

Schmerzlust empfindet, wer durch Schmerzen zur Lust gebracht werden kann, oder wer Lust erlebt, wenn er von bestimmten Personen geschlagen wird.

Die Mediziner des 19. Jahrhunderts verwendeten den Begriff „Algolagnie“, während sich im 20. Jahrhundert der pauschale Begriff „Sadomasochismus“ durchsetzte, der heute zu BDSM zusammengezogen wird, wenn dessen Spielarten gemeint sind.

Dabei beschreibt der Begriff Algolagnie im Grund exakter, was Schmerzlust ist, da „Sadomasochismus“ eher als wissenschaftlicher Überbegriff für eine ganze Gruppe von sexuellen Abweichungen benutzt wird.

Die Schmerzlust kann theoretische durch unterschiedliche Schmerzen hervorgerufen werden, jedoch sind Schläge mit der Hand oder mit Instrumenten auf das Gesäß nach Insiderberichten die innigsten und intimsten Schläge. Heftige Schläge werden oft als Strafen wahrgenommen - es ist deswegen nicht sicher, wie groß der Anteil an Schmerzlust bei der Ausführung von Körperstrafen ist.

Theorien zur Entstehung

Erklärung anhand der Kybernetik

Die Nerven des menschlichen Körpers senden Impulse ans Gehirn, die dort zunächst interpretiert werden müssen, bevor ein Gefühl entsteht. Durch die Interpretation und die Weitergabe an das Gedächtnis können Berührungen, die von einer Person als lustvoll empfunden werden, von einer anderen als Gefahr angesehen wird. Die Umkehrung wäre, dass ein Nervenimpuls, der allgemein als unangenehm oder gar schmerzhaft empfunden wird, von anderen Personen als lustvoll erlebt wird. Berichtet wird auch, dass sich die Empfindung von erotischem Schmerz oder erotischer Lust sich im Lauf des Erwachsenenlebens wandelt.

Erklärung anhand der Gehirnforschung

Lustschmerz kann entstehen, wenn das menschliche Gehirn die sexuelle Lust und den körperlichen Schmerz (mindestens in bestimmten Situationen) als „zusammengehörig“ ansieht. Verdächtigt wird dabei oft ein Erlebnis in der Pubertät oder im frühen Erwachsenenalter, in dem eine Schmerzerfahrung mit einer Lusterfahrung zusammentraf. „Schmerzgeil“ werden allerdings auch Menschen, die niemals solche Erfahrungen machen konnten. Sollte sich dies bestätigen, so kann man vermuten, dass die Neurotransmitter, die beim Schmerz freigesetzt werden, eben auch das Lustzentrum beeinflussen. Die Gehirnforschung hat dafür inzwischen Beweise (2) gefunden.

Schmerzgeilheit und Schmerzlust können Freude bereiten, aber auch für zu Problemen führen. Wer Zweifel hat, sollte sich einem Mediziner anvertrauen.

(2) Liebeszeitung.



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