Im Grund ist „Narzissmus“ ein Fremdwort für „Selbstsucht“ - jedenfalls im Volksmund. Im späten 20 und im frühen 21. Jahrhundert kam der an sich recht veraltete Begriff zu neuer Würden (1). Vermutet wird, dass die Autoren „sozialer Netzwerke“ diesem Begriff zu neuem Ruhm verholfen haben.
„Narzissmus“ ist trotz des wissenschaftlich klingenden Namens kein exakter Begriff für eine Geisteshaltung oder gar auf eine psychische Störung. Im Grunde ist ein sogenannter „Narzisst“ oder eine Narzisstin“ lediglich eine Person, die so „von sich überzeugt“ ist, dass sie sich als wertvoller einschätzt als alle anderen Menschen.
Typisch für Narzissten ist allerdings, dass sie wegen ihrer Selbstsicherheit und ihres Durchsetzungsvermögens im sozialen Umgang eher abgelehnt werden. Sie versuchen damit umzugehen, indem sie sich ein Schutzschild gegen Kritik jeder Art zulegen.
Weil der Übergang zwischen „Selbstsicherheit“ und Arroganz einerseits und Zielsicherheit und Rücksichtslosigkeit fließend ist, werden sogenannte „Narzissten“ höchst unterschiedlich eingeschätzt.
(1) Narzissmus im DWDS