Das Wort „Heteroflexibel“ bezeichnet die menschliche Eigenschaft, als sogenannter Heterosexueller auch erotische oder sexuelle Kontakte zum gleichen Geschlecht zu haben, ohne bisexuell zu sein. Bei einem Teil der Diskussion wird der Begriff „Heterosexuell“ generell infrage gestellt.
Das wird damit begründet, dass „Heterosexualität“ eine Zuweisung ist, die lediglich in Abgrenzung zum Begriff „Homosexuell“ benutzt wird. In Wahrheit habe aber der Heterosexuelle die freie Wahl sexuelle Kontakte sowohl mit dem anderen wie mit dem gleichen Geschlecht aufzunehmen.
Personen, die sich als „Heteroflexibel“ bezeichnen, betonen stets, dass sie in ihrer Kernausrichtung „heterosexuell“ sind. Deshalb wollen sie beispielsweise auch nicht in die Kategorie der Bisexuellen fallen.
Der Unterschied besteht unter anderem darin, dass der heteroflexible Mensch ĂĽberwiegend sexuelle Kontakte zum anderen Geschlecht hat, sich aber frei fĂĽhlt, auch sexuelle Kontakte mit dem eigenen Geschlecht aufzunehmen.
Während Homosexualität als unverbrüchliche „sexuelle Identität“ gilt, können sexuelle Praktiken die „Homosexuellen“ zugeschrieben werden, auch von Heterosexuellen ausgeübt werden. Diese Praktiken machen sie nicht zu „Homosexuellen“, sondern ergänzen das Repertoire der sinnlichen Möglichkeiten.
Menschen, die bi-neugierig sind, haben einen Hang dazu, aus Wissens- oder Empfindungsdurst sexuelle Beziehungen mit Angehörigen des anderen biologischen Geschlechts aufzunehmen, ohne sich als „homosexuell“, „lesbisch“ oder „bisexuell“ zu definieren. Sie haben einfach eine Freude daran, zu erproben, was „auf der anderen Seite des Zauns“ geschieht.