Die Hand ist (neben den Geschlechtsorganen und dem Mund) der wichtigste Körperteil in der Erotik. So gute wie alle erotischen Kontakte erfordern Berührungen, die von der Hand ausgehen. Die Hand führt alle Arten von Berührungen aus, vom sanften Streicheln über starke genitale Stimulierungen und Kitzelspiele bis hin zu harten Schlägen.
Die Bedeutung der Hand in der Erotik ist gar nicht zu überschätzen - vom Händchenhalten bis zum Handverkehr, vom Streicheln bis zum Einführen des Penis - immer geht man dem oder der Geliebten ein wenig „zur Hand“. Auch beim Masturbieren spielt die Hand die entscheidende Rolle und ebenso beim Kitzeln, Zerkratzen der Haut, Handschlägen oder gar Schlägen mit Instrumenten.
Die „hingehaltene Hand“ ist in vielen Länder ein Zeichen der Freundschaft. Werden die Handflächen deutlich gezeigt, so wird dies zumeist als sexuelle Offenheit gedeutet. Die Finger (siehe dort) werden häufig an den Mund geführt, um erotische Bereitschaft anzukündigen. Kommt es zu Berührungen des Körpers (außer bei der Begrüßung) mit der Handinnenfläche, so ist das Eis zumeist gebrochen.
Die Innenfläche der Hand ist ausgesprochen erogen, vor allem gegen den Unterarm hin auf der Innenseite der Handgelenke. Das Streicheln wirkt sinnlich, das Küssen wird oft als unterwürfig empfunden. Das Auslecken der Handinnenfläche hat bereits fetischistische Züge.
In der Theorie sind auch mache Werkzeuge aus dem Erotik- oder Fetischbereich „gefühlte verlängerte Hände“ der Person, weil ihre Wirkung stark davon abhängt, wie die menschliche Hand sie führt.
Sowohl aktiv handelnd (Berühren, Streicheln und Umfassen des Körpers) wie auch passiv handelnd (Hand streicheln, Hand küssen) haben Hände eine große erotische Bedeutung. Zusammen mit dem Mund und den Genitalien ist sie das Hauptwerkzeug, um Gefühle beim anderen Menschen hervorzurufen.
Handfetischismus ist seltener als Fußfetischismus. Allerdings eignet sich die Hand sehr, um die Unterwürfigkeit einer Person zu erproben - man verlangt dann, dass der Partner die Außen- und Innenflächen sowie die Finger abschleckt.
Passive Schmerzliebhaber wollen oft mit der bloßen Hand auf das Gesäß, die Schenkel, die Brüste, die Genitalien oder die Wangen geschlagen werden. Nur selten wollen sie „etwas auf die Finger“ bekommen, was praktisch bedeutet, mir einem Schlaggerät auf die dargebotenen Handinnenflächen zu schlagen. Dies war früher eine beliebte Schul- und Familienstrafe, vor allem in Schottland, wo man dazu eine Tawse benutzte.
Nicht vergessen sollte man die Handfesseln, die zwar eigentlich Handgelenkfesseln sind, aber eine große erotische Bedeutung haben. Wird man an den Händen gefesselt, kann man erleben, welch große Bedeutung die Hände für eine aktive erotische Teilnahme am Geschehen haben.