GefĂĽhle

Die sexuelle Lust ist nicht das einzige Gefühl, über das ihr euch hier informieren könnt. Aber es passt am besten zu den Fragen, die Menschen zum Thema „Lust“ und „Verliebtheit“ haben. Wenn ihr der generellen Frage nachgehen wollt, was Gefühle sind, dann gibt es zahllose psychologische Quellen.

Die meisten sind allerdings längst veraltet oder entsprechen wohl „psychologischen“ Regeln, aber nicht der Lebensrealität. Eine moderne Interpretation von „Gefühlen“ wäre zum Beispiel, dass es sich dabei um die Umsetzung von Ereignissen handelt, die uns vom Gehirn zugespielt werden. Der Unterschied: Gefühle (im strengen psychologischen Sinn) stehen analog, während sich die Auslegungen des Gehirns in Worten, Sätzen und Bildern niederschlagen.

Wer dazu Näheres wissen will, sollte die leicht verständliche Seite der Schweizer „Université de Genève“ nutzen. Ratgeber Emotionen

GefĂĽhle - wie entsteht eigentlich die sexuelle Lust?

Unser Gehirn ist immer in der Lage, Gefühle aus Impulsen zu entwickeln. Der Psychologe wird sagen, dies seien optische, akustische und taktile Impulse. Da heißt: Was wir sehen, hören und auf der Haut fühlen, kann Gefühle auslösen. Hinzu kommen Gerüche (Haar, Haut, Düfte) und Bilder (zum Beispiel aus „Erinnerungen“), die unsere Gefühlswelt „aufwecken“.

GefĂĽhle erwecken

Wir können Gefühle aber auch auf andere Weise erzeugen: Indem wir uns intensiv in etwas „hineinfühlen“ – und in diesem Fall erzeugen wir Gefühle ganz bewusst. Froh oder traurig zu sein gelingt auf diese Weise – wir „stimmen uns dann auf etwas ein“. Nicht immer ist lautes Auflachen oder heftiges Weinen die Folge. Soll das geschehen, dann müssen wir uns schon „hineinsteigern“. Das gilt für viele Gefühle.

Erregung durch Umgebung

Für manche Menschen spielt die Umgebung eine große Rolle, damit sich die Lust entwickeln kann. Das kann alles sein, von einer romantischen Umgebung bis zu einem frivol ausgestattetem Liebeszimmer. Die Farbe und die Beleuchtung können die Stimmung beeinflussen, aber auch der Tonfall des Partners oder der Partnerin. Neben der Kleidung (angezogen bleiben, ausgezogen werden, frivole Dessous tragen oder Nacktheit) sind bei vielen Menschen auch die gewählten „Sexstellungen“ für die Erregung wichtig.

Sexuelle LustgefĂĽhle

Auf dem Gebiet der Sexualität wissen die meisten von uns, dass Männer alleine durch erotische Gedanken zumindest einen halbsteifen Penis bekommen können. Frauen werden „feucht“, das heißt, sie können das Gefühl provozieren, bereit für den Geschlechtsakt zu sein. Und wie bei den Tränen oder Lachern ist dann noch eine gewisse Hingabe an das Gefühl nötig, meist verbunden mit taktilen Reizen. Das heißt dann Masturbation.

GefĂĽhlsziel: Fortpflanzung

Als sicher gilt, dass unser Gehirn „auf Fortpflanzung programmiert“ ist. Ziel ist dabei, den Geschlechtsakt möglichst schnell, erfolgreich und mit dem „richtigen“ Partner zu vollziehen. Um wirklich schnell und halbwegs sicher „zur Tat zu schreiten“ hat das Gehirn einen Trick parat, den wir mit vielen Säugetieren teilen. Sobald der Impuls „angekommen“ ist und es eine Aussicht auf einen Geschlechtsakt gibt, wird eine enorme Menge von Botenstoffen produziert, hauptsächlich Dopamin. Diese Stoffe lähmen das Nachdenken über sich selbst und die Zukunft und beseitigen damit die Haupthürden für die Bedenken, die wir ansonsten entwickeln würden.

Dabei ist zu bedenken, dass viele Säugetiere nur für eine begrenzte Zeit „rauschig“, „läufig“ oder „rossig“ sind. Dieser Teil der Evolution steckt in uns allen – und er sorgt dafür, dass Menschenfrauen trotz ganzjähriger.

Die Natur und die Kultur – Drängen und Hemmen

Empfängnisbereitschaft dennoch dieselben Bedürfnisse haben wie unsere tierischen Vorfahren. Menschenmänner haben im gleichen Maße ständig das Bedürfnis, ihr Sperma weiterzugeben.

Die Natur hat eigene Grenzen: Klappt es nicht mit dem körpereignen „Drogencocktail“, so werden die Neurotransmitter wieder „zurückgezogen“, was viele Menschen in eine gewisse Traurigkeit treibt.

Die größten Hürden aber baut uns die Kultur auf: Sie setzt uns soziale, ethische, religiöse oder individuelle Schranken, vor denen wir halt machen oder die wir bewusst ignorieren.

Lust, Sex, Schmerz und „gemischte Gefühle“

Alle Gefühle, die mit der Liebe, Lust und Leidenschaft zusammenhängen, sind in Wahrheit keine „reinen Gefühle“, sondern gemischte Gefühle. Diese Erkenntnis ist, wissenschaftlich gesehen, relativ neu, obwohl solche Gefühle bei Verliebten völlig normal und seit Jahrhunderten bekannt sind.

Hinzu kommt, dass „die Liebe“ als Gefühl in der Psychologie erst in neuester Zeit Beachtung findet. Obwohl manche Psychologen erstaunlich viel über „die Liebe“ schreiben, bleibt der Kern des Gefühls „jemanden sinnlich zu lieben“ im Dunkel. Der Psychologe Robert Plutchik, der als einer der ersten Wissenschaftler Kategorien für Gefühle entwarf, ordnete sie zwischen „Begeisterung“ und „Bewunderung“ ein.

Die Meinungen dazu haben sich erheblich gewandelt, seit man die körperliche Seite der Gefühle, also etwas Urtriebe oder auch körpereigene Botenstoffe mit einbezieht. Zudem wurde klar, dass die Gefühle tatsächlich erste im Gehirn interpretiert werden, teils nach den Regeln der Evolution, teils nach den eigenen Erfahrungen. Aus dieser Sicht ist selbstverständlich, dass alle Gefühle, die mit der Liebe zusammenhängen, eine Mixtur aus vielfältigen Empfindungen sind, die allesamt die Eigenschaft haben, ständig in Bewegung zu sein.

Dazu mehr in: Liebeszeitung

Referenzen und mehr

Dieser Artikel hat ein © 2022 by Gebhard Roese, Altenburg, Germany. Gut erklärt auch in "Das Gehirn" und mehreren anderen Artikel im Netz. Neuerdrings erschienen viele Artikel zum Thema bei "realfeelings"



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