Hinter dem kompliziert klingenden Begriff steht eine einfache Erklärung: Sexuelle Handlungen, die nicht oder nur schwer realisierbar sind, werden nicht in der Wirklichkeit, sondern in Gedanken ausgelebt.
Ursprünglich war es ein Begriff für ein psychologisches Phänomen, das auch dem Laien als „Realitätsflucht“ bekannt ist. Das Phänomen kann jeder Mensch beobachten, der Bücher liest oder Filme sieht, deren Inhalte in der Realität nicht verwirklicht werden können. Man könnte den erotischen Eskapismus auch einfach als „Tagträumerei“ bezeichnen.
Der Begriff „erotischer Eskapismus“ tauchte erst im 21. Jahrhundert auf. Populär wurde er im Umfeld des erotischen Romans „50 Shades of Grey“, in dem eine Art Cinderella-Geschichte über sadomasochistische Praktiken ein riesiges Lesepublikum fand.
Beobachtet wurde, dass sich vor allem Frauen mittleren Alters und eines relativ hohen Bildungsgrads nach Büchern dieser Art sehnen. Aufgrund der Struktur der Leserschaft wurden die Trilogien auch als „Mommy Porn“ bezeichnet.
Neben heftigen erotischen und ekstatischen sexuellen Szenen wird das Mittel des erotischen Eskapismus auch in allen Sparten der Erotik- und Liebesfilme genutzt. Im Alltag zeigt sich der darin enthaltene Realitätsverlust im „Liebeswahn“ oder der „Erotomanie“.