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Ursprünglich bezeichnet das Wort „After“ den Darmausgang, der auch Anus genannt wird. After“ steht allerdings auch für den „Hintern“, also den Po. Inzwischen ist das Wort „Anal“ auch eine Art Überbegriff für alle Vorgänge, die mit dem After zu tun haben.
Zur Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts schrieb der der „Brockhaus“ noch:
After (Anus), die untere Mündung des Mastdarms, an welcher die Schleimhaut des Letzteren sich unter allmählicher Umwandlung in die äußere Haut fortsetzt.
In der Psychologie (Freud) bezeichnet das Wort auch eine Entwicklungsphase, die „anale Phase“. Hauptsächlich wir das Wort aber in der Sexualität gebraucht – entweder für den Analverkehr oder für die Analerotik. Analverkehr bedeutet also, den Enddarm zur Erfüllung sexuellen Verlangens zu benutzen, entweder aktiv oder passiv. Diese Praxis ist nicht von der sexuellen Orientierung abhängig, wird aber männlichen Homosexuellen zugeschrieben.
Analerotik ist im Grunde eine Erotik, die „vom Hintern“ ausgeht, wobei zumeist das entblößte Gesäß gemein ist. Im Alltag gelten aber auch die sichtbaren Konturen des Hinterns unter engen Kleidern oder engen Hosen als erotisierend, vor allem in der Bewegung.
Anal bedeutet „durch den Anus“ und steht in der Medizin wie in der Erotik dafür, den Anus als Eingangspforte zu nutzen. In zahllosen Sexspielen, aber auch beim Geschlechtsverkehr, gibt es anale Varianten. Besonders beliebt ist der Analverkehr, während die Analerotik vom gesamten Gesäß ausgeht, also nicht ausschließlich von der Öffnung.
Bei erotischen Spielen werden in den Anus Finger oder Dildos eingeführt, teilweise auch Gegenstände und medizinische Geräte (Beispiel: Fiebermessen beim Doktorspiel). Beim sogenannten Kliniksex kommen auch noch Irrigatoren (für Einläufe) zum Einsatz. Bei Homosexuellen und in der BDSM-Szene spielt die Analdehnung oft eine bedeutende Rolle. Besonders zu erwähnen ist das Einführen von reizenden Stoffen teils mit medizinischen Zäpfchen, teils mit Naturstoffen, beispielsweise dem Ingwer - dieses Praxis heißt dann Figging.
Die anale Stimulation ist nicht nur bei homosexuellen Männer verbreitet, sondern auch bei Heteromännern, beispielsweise um den P-Punkt zu erreichen. In der Praxis bedeutete dies, dass sexpostive Hetero-Paare Analverkehr in das „normale“ Liebesspiel integrieren. Insofern sollte man nicht einfach von „Analverkehr“ reden, sondern genauer definieren, was gemeint ist.
Das englische Wort „insertiv“ – oder in der Alltagssprache „topping” wird m Deuschen zumeist als „anal aktiv“ bezeichnet.
Der gegenteilige Begriff heißt „receptive“, umgangssprachlich auch bottoming. Im Deutschen sagt man „anal passiv“.